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Der Beruf Heilpraktiker

Aktualisiert: 1. Aug. 2021

Wie wird man Heilpraktiker? Welche Voraussetzungen gibt es um diesen Beruf zu erlernen? Was wird gelernt?


Die aktuelle Situation


In Deutschland gibt es rund 47.000 Heilpraktiker. Laut einer Umfrage des Bund Deutscher Heilpraktiker (BDH) aus dem Jahr 2017 gehen deutschlandweit jeden Tag mehr als 128.000 Personen zum Heilpraktiker. Das heißt, ein nicht unbedeutender Teil unseres Gesundheitssystems ruht auf den Schultern von Heilpraktikern. Trotz dieser Tatsache, wissen wenig Menschen etwas über den Beruf und wie man ihn erlernt.


WORAUF WERDEN HEILPRAKTIKER IM UNTERRICHT VORBEREITET?


Heilpraktiker üben in ihren Praxen überwiegend komplementärmedizinische Diagnose- und Therapieverfahren aus. Trotzdem basiert die Arbeit von Heilpraktikern auf den anerkannten medizinischen Grundlagen von Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie und Pathologie. Sie müssen zudem Anamnese- und Diagnosetechniken beherrschen, klinische oder labortechnische Untersuchungen durchführen oder interpretieren, Notfälle erkennen und versorgen können. Unverzichtbar ist zudem ein fundiertes Wissen rund um rechtliche Fragen, Hygiene, Injektionstechnik oder Medizinprodukte. Deshalb beruht die Ausbildung von Heilpraktiker auf zwei Säulen:


1. Ausbildung in medizinisch-wissenschaftlich anerkannten Themengebieten in Anlehnung an die Prüfungsrichtlinien zur Heilpraktiker Überprüfung


2. Die Ausbildung in naturheilkundlichen Diagnose- und Therapieverfahren


Wer die Prüfung zum Heilpraktiker anstrebt, muss folgende Voraussetzungen erfüllen:


⏺ er muss das 25. Lebensjahr vollendet haben


⏺ eine abgeschlossene Hauptschulausbildung vorweisen


⏺ ein einwandfreies, aktuelles polizeiliches Führungszeugnis vorlegen


⏺ ärztlich attestiert belegen, dass er frei von geistigen und körperlichen Krankheiten oder

Sucht ist, die ihn an der Berufsausübung hindern würden


IN DER HEILPRAKTIKER-ÜBERPRÜFUNG WERDEN UMFANGREICHE KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN ABGEFRAGT. DIE ANWÄRTER MÜSSEN NACHWEISEN, DASS SIE:


✅ anatomische, physiologische und pathologische Zusammenhänge verstehen und auch Querverbindungen herstellen können


✅ fähig sind, Krankheiten und Leiden zu erkennen, auch und besonders im Frühstadium


✅ die Technik der Anamneseerhebung und Methoden der unmittelbaren Krankenuntersuchung beherrschen (Inspektion, Palpation, Perkussion, Auskultation, Reflexprüfung, Puls- und Blutdruckmessung)


✅ differenzialdiagnostisch denken können


✅ in Notfallsituationen eine lebensrettende Notfalltherapie und sinnvolle Erste-Hilfe- Maßnahmen beherrschen


✅ Grundlagen Wissen zu schulmedizinischen Arzneimitteln und Therapieverfahren besitzen


✅ über notwendige Kenntnisse in der medizinischen Fachterminologie verfügen


✅ Laborwerte richtig interpretieren können


✅ theoretische und praktische Kenntnisse über Hygiene (im Sinne von Desinfektion, Sterilisation, etc.) haben


✅ psychische Störungen und Erkrankungen kennen und diagnostizieren können


✅ sicher Injektionen und Infusionen durchführen können


✅ den sicheren Umgang mit Medizinprodukten und Geräten beherrschen


All diese Kenntnisse werden in der Überprüfung beim jeweiligen Gesundheitsamt durch den Amtsarzt und den Beisitzern abgefragt.


Ich mal eben den Heilpraktiker... so einfach ist es leider oder besser gesagt, Gott sei Dank, dann doch nicht.


Für mich ist es wichtig, meinen Beruf ernst zu nehmen, Demut und Dankbarkeit zu spüren, dass ich Menschen ein Stück auf ihrem Lebensweg auf alternative/naturheilkundliche Weise helfen darf.


DANKE, DANKE, DANKE.


Maria Rammel

Heilpraktikerin und Schilddrüsenpraktikerin


Auszug aus WIRKSAM 01/2021



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